Wolfgang Amadé Mozart
Klavierkonzerte, Arien & Lieder
CD 1 Klavierkonzerte: Klavierkonzert C-Dur KV 467 Klavierkonzert A-Dur KV 488CD 2 Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ KV 486
Arien: Rezitativ und Rondo der Fiordiligi „Per pietà, ben mio, perdona“ aus „Cosi fan tutte“ KV 588 Rezitativ und Arie der Gräfin „Dove sono i bei momenti“ aus „Le nozze di Figaro“ KV 492 Arie der Susanna „Un moto di gioja“ aus „Le nozze di Figaro“ KV 492 (originale Klavierfassung Mozarts)
Lieder für Sopran & Clavier: Dans un bois solitaire KV 308 Der Zauberer KV 472 Das Veilchen KV 476 Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte KV 520 Abendempfindung KV 523 Sehnsucht nach dem Frühlinge KV 596 Rondo für Clavier a-Moll KV 511 Rezitativ & Arie „Ch'io mi scordi di te?“ KV 505 für Sopran, Clavier und Orchester
Heidrun Blase, Sopran Gerrit Zitterbart, Hammerflügel Ivan Yefimov, Natur-Horn Norddeutsche Kammerakademie mit Mitgliedern der Lüneburger Symphoniker Thomas Dorsch, Dirigent
Gesamtspielzeit CD I 55:37 CD II 56:36 "Die Soloparts der beiden Klavierkonzerte bewältigt und gestaltet Zitterbart
mit Elan und Übersicht für die expressiven und klavierformalistischen Nuancen.
Er macht somit im Verlauf der jeweils solistisch „geschmackvoll“ einleitenden
„Ich-Passagen“Appetit auf das Originale. Und er lässt es sich auch nicht nehmen,
das im Allgemeinen leider sehr gedehnt und breit angelegte „Elvira
Madigan“-Andante (KV 467) in der Melodieführung zu straffen, wodurch jede Art
feierlicher Weinerlichkeit unterbunden wirkt – und zugleich auch die Vermummung
eines klingenden Andante-Antlitzes hinter einer romantisierenden
Adagietto-Maske" Klassik heute 2015 "Wem
an historischer Aufführungspraxis liegt, der wird viel an dieser Einspielung
finden. Gerrit Zitterbart am Hammerflügel und die Norddeutsche
Kammerphilharmonie unter der Leitung von Thomas Dorsch finden einen Klang, der filigran und
leicht auf jegliche romantische Wucht oder Verzärtelung verzichtet. Die
Verortung im 18. Jahrhundert und die geschichtlichen Wurzeln werden deutlich
hervorgehoben. Sopranistin Heidrun Blase fügt sich stimmlich ein, ohne ganz auf
Vibrato zu verzichten … ihre sanfte, leichte und bewegliche Stimme ist ideal für
das Liedrepertoire." Klassik.com 2015 Entschlackter Klang Nein, es ist
kein Schlankheitswahn. Die historische Aufführungspraxis hat, zuerst auf dem
Gebiet der Barockmusik, das seit dem 19. Jahrhundert üblich gewordene
kraftvoll-satte Klangideal zurückgeführt auf einen durchsichtigeren, beweglicheren
Sound, den man anhand des Instrumentariums und schriftlicher Zeugnisse
rekonstruieren konnte. Dieses Konzept
hat inzwischen auch den Klang späterer Epochen entschlackt. In seinem
Clavier-Salon führt der Göttinger Pianist Gerrit Zitterbart seit knapp drei
Jahren vor, wie Musik für Tasteninstrumente im 18. und 19. Jahrhundert
geklungen hat: schärfer konturiert, silbrig im Ton, mit prägnanten, niemals
dumpfen Bässen, die den Gesamtklang nicht dominieren. Das zeigt
Zitterbarts neue Mozart-Doppel-CD in verschiedenen musikalischen Genres auf
Hammerflügel-Nachbauten, die Instrumente von Anton Walter aus Mozarts Spätzeit
zum Vorbild haben. Die Klavierkonzerte C-Dur KV 467 und A-Dur KV 488 besitzen
in dieser Version eine unnachahmliche kernige Zartheit. Zitterbart formt seinen
Solopart liebevoll mit Spielfreude. Die Norddeutsche Kammerakademie unter
Thomas Dorsch ist ihm ein solider Partner, hier und da nicht ganz präzise, aber
im Ansatz geistesverwandt. Mit der
ausgesprochen frisch musizierten Ouvertüre zum „Schauspieldirektor“ KV 486
leitet das Orchester über in den Bereich der Oper mit Sopranarien aus „Così“
und „Figaro“. Hier kann die in Hildesheim lehrende Sopranistin Heidrun Blase
ihre schlanke, hell timbrierte Stimme wunderschön strömen lassen. Der sparsame
Vibratoeinsatz ist stilsicher, die galant-ausdrucksvolle Gestaltung ebenfalls.
In sechs Klavierliedern zeigen Blase und Zitterbart ihre entwickelte
kammermusikalische Partnerschaft. Das Finale der
Doppel-CD ist eine Rarität: die orchesterbegleitete Konzertarie „Ch’io mi
scordi di te?“ KV 505, in der ein Soloklavier mit dem Gesang in Dialog tritt.
Eine besondere Perle Mozartscher Vokalkunst. Michael Schäfer
Göttinger Tageblatt 2015
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