Rezensionen zu : "Französische Liebeslieder"

"Klappe" - Vereinszeitschrift der Freunde der Querflöte e. V., 2006
"Romance" - Französische Liebeslieder aus der Zeit von ca. 1780 bis ins frühe 20. Jhdt., ist nicht nur pure Romantik, sondern auch wie die Bezeichnung "mélodie" auf gesangliches melos abzielender Gattungsname des französisch romantischen Leidens. Bei der Besetzung Sopran, Flöte und Harfe ist keine "überbordende äußerliche Intensität" zu erwarten. Balladenhafte Miniaturen von Francois Devienne, Marcel Tournier, Benjamin Godard oder Raoul Laparra - um nur einige zu nennen, verführen den Hörer in eine klanglich äußerst intime Stimmung. Die meist unglücklich verlaufende Liebe wird von den Interpreten mit wunderbar subtiler Introvertiertheit dargeboten.
In "Le Rossignol" von Léo Delibes imitiert die Flöte virtuos den Nachtigallengesang; die unisono Führung von Sopran und Flöte erinnert stark an die berühmte Wahnsinnssarie aus "Lucia di Lammermoor" von G. Donizetti. Bei den "Deux stèles orientées" hört man die typischen impressionistischen Klänge und Harmonien von Jacques Ibert. Eine Sonate für Flöte und Harfe des Harfenvirtuosen Johann Baptist Krumpholtz oder die Romance von Camille Saint-Saens in gleicher Besetzung (übrigens schöner als mit Klavier!) sowie "Morceau" von Léo Delibes für Harfe solo lockern das Programm auf.
Alles in allem eine hörenswerte, editorisch sehr interessante CD. Die Interpreten, das Trio con voce mit Heidrun Luchterhandt, Sopran, Hans-Jörg Wegner, Flöte, und Ellen Wegner, Harfe, führen mit großer Musikalität und instrumental-gesanglichem Können den Hörer in eine klanglich zauberhafte Welt der Musik.
Theo Kinder

TIBIA
Ein CD-Programm mit vielen Komponisten, anspruchsvollen Texten ... in einer nicht alltäglichen Besetzung, insgesamt ein spannendes Angebot also. ... ganz entzückend ist das effektvoll die Nachtigall nachahmende "Le Rossignol" von Delibes. ... Interessant ist auch der Vergleich von drei Kompositionen auf den Text "Une flûte invisible" von Victor Hugo. Die Reinheit und mystische Gestimmtheit in "Invocation" und "Songe" (Bonis) hinterlassen bleibenden Eindruck, man hört das sensible Spiel der Harfe in seiner vollen Schönheit... eine CD, die Interessantes und Nicht-Alltägliches bringt...Läßt man sich immer wieder neu auf einzelne Stücke und Komponisten ein, kann die hohe Spielkultur des Ensembles ihre Vorzüge geltend machen und Interesse an dieser Besetzung wecken.
Zeljko Pesek

Hannoversche Allgemeine Zeitung Dezember 2005
Schöne Töne – Mal still, mal schrill: Hannover besingt das Fest …
Mit »Romance« nähert sich das Ensemble Con Voce dem Fest der Liebe von Süden und sinnfällig amourös. So außergewöhnlich wie ihr Gegenstand ist die Auswahl dieser französischen Liebeslieder und Instrumentalwerke: überwiegend Ersteinspielungen und selten zu hörende Komponisten. Nach den berückend schönen »Images de Noël« (1997) betrachten Heidrun Luchterhandt (Sopran) sowie Hans-Jörg (Flöte) und Ellen Wegner (Harfe) nun die (zumeist leider unglückliche) Entwicklung vielschichtiger Liebesdinge. Das ist in der Sache zwar oft traurig und klangsprachlich entsprechend schwermütig. Gleichzeitig aber lockt diese Aufnahme mit intimem Reiz und mitunter sogar keuscher Introvertiertheit, die die Interpreten ausgesprochen geschmackvoll und ohne Pathos vermitteln.
Gert Deppe

 
 
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